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Wohin du auch gehst, gehe mit ganzem Herzen.


Ein Zitat von Konfuzius.

Mehr inspirierende Zitate übers Reisen und Leben HIER.


Die ersten Tage hier im Steinhaus sind durchaus etwas holprig. Der Weg zum Meer ist aufgrund eines Militärsperrgebietes nicht 7 Kilometer sondern 20 Kilometer lang.


Viel kritischer ist aber, dass wir das Steinhaus nicht ganz für uns alleine haben, obwohl es so auf Airbnb kolportiert wird... Zumindest wie ich die Ausschreibung deutete. Beim zweiten, genaueren Hinsehen kann man auf einem Foto erkennen, dass der Garten abgetrennt ist und somit geschlussfolgert werden kann, dass es sich um eine Haushälfte handelt...



Tatsächlich haben wir einen Nachbarn nebenan und die Wände sind wie Papier. Wir hören ihn und er uns.

Die erste Nacht dachten wir ja noch den Lärm veranstalten unsere Unterkunftsgeber und wollten nicht an der Wand klopfen, als es um Mitternacht immer noch sehr laut war.


Exakt um 08:08 überschlugen sich die Ereignisse. Ich sperrte uns raus, der Schlüssel steckte innen in der Haustüre. Ich hatte das Handy dabei und kontaktierte unseren Host.


10 Sekunden später kam ein junger Mann an unser Gartentürl und ich dachte "Hui ging das schnell, der bringt uns jetzt denn Schlüssel"


Fehlanzeige...


Er war harsch, fast zittrig aggressiv, und schmiss mir an den Kopf, dass die Kinder seit 6:00 Uhr schreien. Ja richtig, sie waren heute echt zwidrig in der Früh. Die Windel ging bei beiden durch und ich glaube sie haben sich in der Früh nicht ausgekannt wo sie waren, weil wir ja erst nach Sonnenuntergang hier angekommen sind, konnten sie sich nicht mehr recht hier angewöhnen. Normal schlafen sie etwas länger, halb 7-7 ist aber auch schon das höchste der Gefühle, zumindest bei Carlos. Luis braucht etwas mehr Schlaf und da kann’s auch mal 8 Uhr früh werden bis er aufwacht.

Es stellte sich heraus, dass er unser Nachbar war und weder der Sohn noch Bruder der Vermieterin sondern hier dauernd lebt, mit uns unter unserem Steinhausdach.


Er meinte es gab noch nie Probleme mit den Familien, die hier urlauben. Meine Antwort war, dass wir ihn bis 2 Uhr früh gehört haben, nämlich alles - Kochen, Telefonieren, Pieseln, Videos und Musik - und das ist durchaus ein Problem für uns. Ja wir sollten uns ihm nach an spanische Gegebenheiten anpassen. 10 Uhr abends essen ist normal. Ja und bei uns bei uns ist es normal um 10 ins Bett zu gehen um für die Kinder um 6-7 gut da sein zu können.


Uff. Fronten tun sich auf. Constantin hält sich mit den Kindern im hinteren Teil des Gartens auf während ich auf die riesigen, hängenden Ohrlöcher meines Gegenübers auf der anderen Seite des Gartenzaunes schaue. Ich erzähle ihm von meinem Schwager der Türke ist und auch gerne einen solchen Rhythmus lebt, aber auch seine Kinder nunmal ihren Rhythmus haben. Und wir ein Lösung finden müssen, wenn wir unter einem Dach leben und solche verschiedene Tagesstrukturen haben. Aber er meinte, its your Problem. Und ging.


Nach dem Gespräch bin ich Hampelmann gehüpft um den Stress aufs meinem System zu schütteln. Tiere machen das ja noch ganz natürlich um den Stresshormoncocktail im Körper abzuschütteln.


Constantin reagiert darauf indem er den Kindern erklärt, dass wir einen Nachbar haben und nicht mehr rufen, juchzen, singen können weil der Ruhe will oder braucht. Irgendwie so. Selbst jetzt beim Schreiben treibt es mir die Tränen in die Augen. Wie muss es Mütter gehen die ihre Kinder dauerhaft vor oder für andere Menschen korrigieren müssen?


Und ich entscheide mich für die Lebendigkeit und für meine Kinder.



Tatsächlich sind unsere zwei Zweijährigen in einer wirklich wichtigen Entwicklungsphase und NATÜRLICH wird die Autonomie und erprobte Mächtigkeit oftmals lauthals mit "nein, alleine, jetzt sofort" kommuniziert. Dazu kommt noch das untereinander miteinander streiten, sich wehtun und so kommen wir stündlich auf einige laute Minuten. Diesen Zirkus können nur Menschen erahnen, die als Eltern oder in anderweitigen Rollen dauerhaft mit Zweijährigen zu tun haben.


Sonst kann sich Keiner!! Keine!! diese komplexe Aufgabe, Zweijährige zu begleiten, vorstellen... Eine Mischung aus dauernder Aufmerksamkeit, Diplomatie, Sprechen in kurzen, klaren, prägnanten Sätze, gewaltfreier Kommunikation, intuitiver Vorahnung, Krisenintervention, Aufrichtigkeit, emotionale Klarheit sowie Offenheit und Kompromissbereitschaft im richtigen Moment.


Das sind für mich die Parameter, die den Alltag mit Zweijährigen ausmacht. Darum sind Auszeiten soo essentiell für mich...


Und nie, niemals vergessen - Zweijährige sind keine kleine Erwachsenen!!





Und nachdem wir immer noch keinen Schlüssel hatten, ging ich quer übern Hof zu unserer Vermieterin um den Zweitschlüssel zu holen. Bei der Gelegenheit hab ich ihr von dem Disput mit dem Nachbarn erzählt und sie meinte, sie werde reden mit ihm.



Wir haben jetzt die Vereinbarung, dass zwischen 23 Uhr und 8 Uhr früh Ruhe und Respekt sein soll.


Alles gut soweit.


Dass wir anstatt eines Steinhaus nur eine Steinhaushälfte haben bzw. mit einem spanischen Junggesellen unter einem Dach leben, gärt etwas dahin und wird wohl noch mal auf den Tisch kommen müssen. Mal schauen.



Dann Montagnachmittag ab zur Bucht wo Flamingos leben





Der Bus lässt den hinteren Scheibenwischer hängen :-(

Hoffe es ist nur etwas locker geworden also eine Kleinigkeit zu reparieren und nicht der gesamte Scheibenwischermotor betroffen...


Sehr hübsch anzusehen diese Flamingos. Abends sehen wir sie von unserem Fenster aus in der Ferne. Etwa 150-200 sind es davon.


Hier ein Pferd ausserhalb des Geheges und trotzdem am sicheren Zaun verweilend.



Gestern, Dienstag Nachmittag, waren wir in Los Canos de Mecca.


So lustig, denn auch hier waren wir schon vor drei Jahren - exakt zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2018 in den frühen Abendstunden zum Sonnenuntergang.










Draußen bei den Klippen unterm Leuchtturm ist es ganz wunderbar. Ich hoffe, wir können da mit den Kindern soweit hinwandern in den nächsten Wochen.

Und dann gibt es die Minuten und Sekunden in Einigkeit und Harmonie.

Solche Momente tief einatmen und einrexen.



Jeden einzelnen Stein und jedes einzelne Muschelstück betrachten und durch die Finger rieseln ist Meditation pur.


Für das Gehirn eine perfekte Gelegenheit sich zu erholen, sich zu entstressen, ein meditativer Leerlauf sozusagen. Sehr empfehlenswert.



Eine gute Woche wünsche ich noch und bis bald!


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